Wilhelmshavener Zeitung Dienstag, 5. November 2019
Mehr Medienpräsenz für Europa-Themen gefordert
POLITIK - Landesversammlung der Europa-Union – Appell an Regional-Zeitungen
HANNOVER. (WZ) Bei der jüngsten Landesversammlung der Europa-Union, die 78 Delegierte aus den niedersächsischen Kreisverbänden nach Hannover führte, bildete das Thema „Machen die Medien Europa kaputt?“ einen inhaltlichen Schwerpunkt. Als Referent konnte Matthias Koch, Mitglied der Chefredaktion des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) der Madsack-Mediengruppe gewonnen werden.
Machen die Medien Europa kaputt? Kochs erste Antwort war mit Blick auf die digitalen Medien „Ja, unter anderen“. Er wies darauf hin, dass es auch vieles Andere gäbe, was sich für die EU negativ darstelle. Aber, so Koch, auch journalistische Beiträge im Internet seien eben nicht frei vom Geschäftsmodell, das erreichen möchte – möglichst viele „Klicks“. Seiner Aufforderung, die EU müsse sich dem Bürger kommunikativer präsentieren, widersprachen die Delegierten. Seitens der EU-Kommission gäbe es vielfältige Informationen und Dialog-Veranstaltungen für die Bürger. Aber es fehle an Präsenz von Beiträgen zur EU in den Print-Medien.
Dies bestätigte der Referent. Es fehle, auch wenn Zeitungen sich wohl anstrengen, an einer regelmäßigen, regionsübergreifenden Berichterstattung für die Europäische Union, also so etwas wie eine Europäische Zeitung.
Der Vorschlag von Jürgen Petersen, Vorsitzender des Kreisverbandes Wilhelmshaven, in Anlehnung üblicher Ressortverteilungen bei Zeitungen dort regelmäßig eine Seite „Europäische Union“ mit alltäglicheren Berichten und Kommentaren zu drucken, fand allgemeine Zustimmung. Er motivierte die Delegierten auf, bei den regionalen Print-Medien solch eine Seite einzufordern